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Scharf / Unscharf

Was verbirgt sich hinter diesem Thema? Eine Frage, die zu beantworten ist. Um Bilder optisch aufzuwerten, entbrennt oft eine Zubehörschlacht, um sie „kreativ“ zu verfremden, oder zu filtern. Doch eine der einfachsten Möglichkeiten der fotografischen Verfremdung ist das Spiel mit der Schärfe. Dieses Gestaltungsmittel wird oftmals völlig unterschätzt! In unseren Aufnahmen können wir wählen zwischen „totaler Schärfe“ und „selektiver Schärfe“. Diese Wahl sollten wir nicht unserer automatischen Kamera überlassen.

Mit Hilfe der Blende hat unser Objektiv die Fähigkeit, verschieden weit entfernte Gegenstände bzw. Motive  gleichzeitig scharf abzubilden. Der häufigste Fehler ist, dass sowohl der bildwichtige als auch der bildunwichtige Teil scharf abgebildet wird. Unruhe im Bildaufbau ist die Folge. Totale Schärfe sollte also nur eingesetzt werden, wenn wirklich alle Motivteile für die Bildaussage wichtig sind.

Da die Schärfentiefe von drei wichtigen Faktoren abhängt, können wir diese gezielt beeinflussen. Wie wir wissen, ist sie ist abhängig von der Motiventfernung, von der eingesetzten Brennweite des Objektivs und von der verwendeten Blende. Um die Schärfentiefe bewusst in unseren Bildern einzusetzen bzw. zu verändern, ist es notwendig, am Objektiv die Blende entsprechend zu wählen. Die Schärfentiefe wird zum einen mit einer niedrigen Brennweite und geschlossenen Blende erhöht bzw. mit einer großen Brennweite und großen Blendenöffnung auf ein Minimum reduziert. Hintergründe können somit vom bildwichtigen Vordergrund oder umgekehrt gezielt und somit bewusst getrennt werden.

Da der Einsatz der entsprechenden Schärfentiefe  in unseren Bildern unumgänglich ist, müssen wir vor der Aufnahme wissen, was wir fotografieren und welchen Eindruck wir dem Betrachter vermitteln wollen! Totale und selektive Schärfe (Scharf / Unscharf) haben also einen entscheidenden Einfluss auf den Bildbetrachter und sollten nie dem Zufall überlassen werden. 

(Andreas Ostertag)

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